Ein Hinweis eines erfahrenen Neuropsychologen hat sich mir eingeprägt und bis heute nichts an Realität verloren, leider: Hören Sie gut auf sich selbst! Und vergessen Sie nicht: Ihr Akku hat nur noch die halbe Leistungsfähigkeit. Und zwar voraussichtlich lebenslang! Der Alltags-Akku ist für mich ein Bild geblieben, das sich im täglichen Leben oft an Gebrauchsgegenständen darstellen lässt. Mobiltelefon aufgeladen? Früher hielt das doch fast eine Woche. Bohrmaschine? Nee, ist nicht, muss ich erst wieder aufladen. Mach die Taschenlampe aus, die ist doch gleich wieder leer. Und wie ist es bei uns? Wir hängen nicht an der Steckdose oder können notfalls schnell eine neue Batterie einwerfen. Und Schnellladung geht schon gar nicht. Also müssen wir auf Belastung, Beanspruchung und ausreichend lange ‚Ladezeiten‘ in Form von Pausen achten. Wir stecken fast im gleichen Dilemma wie beim Elektroauto: Vor Antritt der Fahrt auf den Akkustand schauen, wo will ich hin, wie weit bringt mich der Ladezustand? Bergauf oder bergab? Geht es oder geht es nicht? Und das Dumme bei uns Menschen ist: Wir können nicht mehr viel umstellen, austauschen oder reparieren. Im Gegenteil: Das zunehmende Alter bedingt mehr Achtsamkeit. Die Zeit lässt sich nicht aufhalten. Gefragt ist unsere Bereitschaft zur Anpassung.
Akku macht schnell schlapp
Im Ratgeber ‚Leben in kleinen Portionen‘ werden die Ladezyklen in einfachen Schaubildern dargestellt. Wie es allerdings bei dir ausschaut, das weißt nur du – oder musst es herausfinden. Und vereinbare bei Bedarf mit deinem Nächsten diskrete und gleichzeitig deutliche Worte oder Zeichen für den Fall des Falles: Wenn du eine Auszeit nehmen musst, eine Pause brauchst aber genauso, wenn du wieder fit bist und voll dabei sein kannst. Aber du kannst (oder musst sogar!) aus deiner Erfahrung heraus auch vorausschauend planen. Ein Beispiel: Großes Familienfest, 30 Leute von jung bis alt. Kirchgang, Mittagessen im Lokal, Kaffee zuhause, Abendbrot. 9 Stunden am Stück. Laut, eng, … Ohne Pause? Geht nicht. Also Verzicht auf – ja, was? Deine Wahl: später kommen, früher gehen – oder längere Pause zwischendurch. Ich habe auf das Mittagessen verzichtet.