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Retropie – Kino im Kopf

Retropie – Kino im Kopf

»Retropie« bezeichnet eine besondere Form der Utopie: man sucht das Heil in der super tollen (?) Vergangenheit: »Früher war alles besser«. Vielleicht auch nur bunter, lebendiger, interessanter. Wie auch immer.

Sobald die Jahresringe zunehmen, steigen wohl auch die gedanklichen Zugriffe auf frühere Zeiten: Schule, Ausbildung, Fahrten, Urlaube. Der Strauß ist groß und bunt – fast wie der Retro-Bully auf der Wiese. Diese Retropie tritt oft unerwartet wie eine Verknüpfung auf. Im Gespräch, beim Fernsehen, Zeitunglesen, … Sie lässt sich aber genauso herbeiführen. Fotoalbum, alte Kalender, Reiseführer, Suchen im Keller. Oder auch als ‚wärmendes Lichtlein‚ vor dem Einschlafen. Natürlich kann die Retropie leider auch manche grausame Fratze schlimmer Erlebnisse und Erfahrungen zeigen.

Utopie gefällig?

Und welche Form bitte? Eutopie – alles wird schön und gut, oder zumindest schöner und besser? Dystopie – es kommt noch schlimmer?

Da hilft vielleicht das ‚Kölsche Grundgesetz‚ weiter:

§1: Et es wie et es!

§2: Et kütt wie et kütt!

Tja, dem lässt sich wenig hinzufügen.

Retropie und Utopie kurzschließen?

Also so etwas wie ‚heute speichern‚ und morgen ‚abrufen‘. Oder heute ‚abrufen‚ was gestern, vorgestern war. Aber bitte schön:

NUR EU-. Kein DYS-.

Von Dys- haben wir in unserer ‚Liga AL-BE-KRA‘ *) wahrlich genug. Das hat auch nichts mit ’sich selbst belügen‘ zu tun. Eher mit Eigenhilfe, Selbstmotivation, Kräfte bündeln.

Schau dir einfach mal den gestrigen oder heutigen Tag an. Ein positiver Punkt? Ein klitzekleiner? Irgendein Pünktlein? Nix gibts nicht!

  • Nacht gestern – ganz schlimm; heute etwas besser. Fast keine Kopfschmerzen. Pflegedienst heute pünktlich.
  • Sitzplatz in der U-Bahn; Kollege hat mich abgeholt. Termin beim Arzt schon nächste Woche.

Gestern – heute – morgen:
also ‚Leben in kleinen Portionen‘

Nimm dir Bleistift und Zettel – oder die Notizseite auf dem Handy: Jetzt!
1, 2, 3, fertig. Geht doch :-))


*) AL-BE-KRA > ALT-BEHINDERT-KRANK > Die Grenzen oder Übergänge sind oft fließend.

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